Horst der Multi Campingofen im Test

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Hast du schon öfter mit dem Gedanken gespielt, dir einen Backofen für deinen Camper zuzulegen, es ist aber unter anderem am verfügbaren Platz gescheitert? Es gibt für nahezu alles eine Lösung und in diesem Falle ist es der platzsparende und aus Edelstahl gefertigte Campingofen mit dem Namen Horst. Stell dir vor, du startest den Tag mit frisch gebackenen Brötchen, zauberst mittags einen leckeren Auflauf, gönnst dir nachmittags eine süße Kuchenschlemmerei und krönst den Abend mit einer knusprigen Pizza, oder einem Steak. Zu guter Letzt lässt du den Abend dann noch gemütlich an der Feuerschale ausklingen. Mit Horst ist das alles kein Problem!

Den Horst kann man nicht nur als Campingofen nutzen, sondern auch als Holzkohlegrill, indem man die Bodenplatte als Ablage für die Holzkohle nutzt. Wer Horst anstatt mit Grillkohle, lieber mit Gas betreiben möchte, tauscht einfach die Standardbodenplatte gegen die Gasgrillbodenplatte und setzt den Grillrost auf die untere Ablagestufe. Dadurch verwandelt sich Horst im Handumdrehen zu einem Gasgrill. Dabei ist es egal, ob du Horst auf das fest eingebaute Kochfeld im Camper, oder draußen auf einen Campingkocher deiner Wahl stellst. Weil Platz beim Camping bekanntlich Mangelware ist, kann man Horst schnell und einfach auseinanderbauen und platzsparend verstauen.

Wir haben auf unserem Trip nach Griechenland den Horst nahezu täglich genutzt und auf Herz und Nieren getestet. Von frischen Brötchen am Morgen, über Ofengemüse, oder Kartoffelgratin am Mittag, bis zur Pizza und Steaks am Abend, war hier alles dabei. Das ganze mal auf draußen, auf Kohle oder mit Gas, oder aber im Camper auf dem Gaskochfeld. Weil wir auf der Tour regelmäßig neue Plätze angefahren sind, musste Horst auch jedes Mal auf- und abgebaut werden, was in ein bis zwei Minuten bereits recht einfach erledigt ist.

Verarbeitung und Platzangebot

Alle Bestandteile von Horst sind aus hochwertigem Edelstahl gefertigt, was eine lange Lebensdauer ermöglicht und insgesamt ist alles tadellos verarbeitet. Scharfe Kanten sucht man hier vergebens und die Einzelteile sind leicht zu reinigen und auch spülmaschinengeeignet. Der Edelstahl wird aber nach intensiver Nutzung natürlich nie wieder so schön glänzen wie am ersten Tag. Gebrauchsspuren sind bei einem Ofen und spätestens bei einem Grill aber natürlich nicht zu vermeiden und geht für uns daher vollkommen in Ordnung.

In der Transporttasche (direkt mitbestellen) finden alles einen sicheren Platz und die Tasche ist aus robuster Lkw-Plane gefertigt. Es ist somit ist es auch kein Problem, Horst ungereinigt zu transportieren und die Tasche ist, wenn nötig auch mit einfach mit Wasser zu reinigen und kann, wenn gewünscht auch über die Schulter gehängt werden.

Was die Abmessungen angeht, so ist Horst ein Platzwunder.

• Zerlegt: 280 x 275 x 60 mm (LxBxH)
• Aufgebaut als Backofen: 280 x 275 x 250 mm (LxBxH)
• Platz im Garraum 260 x 260 x 75-105 mm
• Gewicht: 4,5 kg

Aufbau und Einsatz

Horst ist in weniger als zwei Minuten ausgepackt und aufgebaut. Die Einzelteile werden einfach zusammengesteckt und es wird somit keinerlei Werkzeug benötigt und trotz der „einfachen“ Steckweise wackelt hier erstaunlicherweise nichts. Fabian, der Gründer von Grove und sozusagen der Vater von Horst, hat auch intensiv daran getüftelt, bis aus der Vision am Ende ein fertiges und hochwertiges Produkt geworden ist.

In den Garraum (Fläche 260 x 260 x 75-105 mm) passt auch eine handelsübliche Tiefkühlpizza, wenn es mit dem Essen mal schneller gehen muss. Ansonsten passt hier eine Auflaufform*, Backform*, oder ein entsprechendes Backblech* rein. Hier sollten an den Seiten ein paar Zentimeter freibleiben, damit die heiße Luft im Ofen besser zirkulieren kann, was sich nicht nur bei Käse positiv bemerkbar macht. Einen kleinen Pizzaschieber sollte man am besten auch dabeihaben.

Im Deckel ist ein Thermometer angebracht, welches man vor einem Einsatz in der Spülmaschine entfernen muss, was aber durch das Lösen der Mutter an der Unterseite schnell erledigt ist. Bei der zu reichenden Höchsttemperatur ist Horst auf die Leistung der darunter sitzenden Hitzequelle angewiesen. Auf unserem Cadac Gasgrill mit seinen 3,7 kW Nennleistung waren Temperaturen von über 300 °C nach wenigen Minuten bereits erreicht und einer leckeren Pizza stand somit nichts mehr im Wege. Das geht natürlich auch bei Temperaturen von um die 200 °C, dauert aber entsprechen länger.

Auf Holzkohle bzw. Briketts sind solch hohe Temperaturen natürlich auch kein Problem und wer lieber mit Kohle, anstatt mit Gas grillt bzw. backt, dem sind für Horst am besten Briketts empfohlen. Die haben eine längere Glühzeit und man muss den heißen Grill bzw. Backofen somit nicht anheben und Kohle nachlegen.

Praktisches Zubehör

Mit der Bodenplatte wird Horst im Handumdrehen zum Gasgrill umfunktioniert. Dieser Einsatz ist aber auf Gas nur beim Grillen, also nicht beim Backen erforderlich. Wenn man auf einem Gaskocher backen möchte, verwendet man für die optimale Hitzeentwicklung im Garraum die Bodenplatte aus dem Standard-Lieferumfang. Der Grillrost kann im Betrieb auch jederzeit mit dem beiliegenden Griff angehoben werden und dieser dient gleichzeitig als Flaschenöffner. Weil Edelstahl sehr heiß werden kann, gehören entsprechende Ofenhandschuhe und noch besser Grillhandschuhe* zur Pflichtausstattung bei der Benutzung von Horst und das in egal welchem Betriebsmodus.

Die passende Hitzequelle für den Horst

Für den Grillbetrieb eignet sich Holzkohle bzw. Briketts, oder ein Gaskocher, als Hitzequelle. Wenn die Temperatur durch die Holzkohle etwas schwankt, ist das beim Grillen nicht ganz so kritisch. Beim Backen ist aber in der Regel eine konstante Temperatur erforderlich und hier würde ich dann eher auf Gas als Energiequelle setzen.

Je nach Größe deines Campingkochers, kann es aber vorkommen, dass Horst ein wenig instabil auf den Beinen ist. Hier hilft dann der Stay Safe – Rahmen für einen sichern Stand, welcher auf die Topfablage des Kochers gelegt wird. Diesen Rahmen solle es in der Zukunft auch noch in weiteren Größen zu kaufen geben, damit dieser auf nahezu allen Kochfeldern genutzt werden kann. Auf unserem zwei Flammen Kochfeld von Dometic passt der Rahmen in seiner jetzigen Form gerade so drauf. Er dürfte daher gerne etwas mehr Auflagefläche haben, damit es besonders im Fahrzeug noch stabiler wird.

Ich habe Horst auch auf einem winzigen Campingkocher* mit Gaskartuschen (MSF-1A) ausprobiert. Das hat grundsätzlich funktioniert und die Leistung des Winzlings war auch überraschend gut, aber so richtig stabil ist das ganze natürlich auf einem Mini Camping Gaskocher verständlicherweise nicht. Wenn man sich hier etwas mit herumliegenden Steinen bauen würde, wäre eine längere Nutzung selbst auf dem kleinen Gaskocher möglich.

Auf einem gängigen Koffer-Gaskocher* steht Host natürlich deutlich sicherer und selbiges auf unserem großen Gasgrill. Die Nutzung auf einem Kochfeld innerhalb des Fahrzeugs ist aufgrund seiner Kompaktheit auch kein Problem und wurde von uns mehrfach für unterschiedliche Zubereitungen genutzt. Die zweite Flamme neben Horst war selbst auf unserem kleinen Kochfeld noch für den Wasserkessel nutzbar.

Wind ist beim Grillen natürlich immer eine Herausforderung und hat erst einmal mit Horst an sich nichts zu tun. Hier kann man als Gegenmaßnahme aber einen faltbaren Windschutz* verwenden, oder man baut sich aus herumliegenden Steinen einfach eine geschützte Feuerstelle um den eigentlichen Brenner herum. Es gibt immer eine Lösung!

Zubereitung und Ergebnisse

Im Gegensatz zu anderen bekannten Camping-Backöfen benötigt man für Horst keine speziellen und auf den Backofen angepasste Rezepte. Omas Rezeptüberlieferungen, können ganz einfach im Horst umgesetzt werden. Lediglich die Menge der verwendeten Zutaten muss an die etwas kleinere Auflaufform* oder die Backform* angepasst werden. Das finde ich deutlich praktischer, als beim bekannten runden Ofen mit dem Loch in der Mitte.

Der Platz im Garraum (260 x 260 x 75-105 mm) ist auch für mehrere Personen mehr als ausreichend. So haben wir uns am Abend fast immer einen Teig geknetet und daraus Rohlinge hergestellt. Die wurden dann morgens einfach in den Horst geschoben und so hatten wir in Griechenland und abseits jeglicher Infrastruktur morgens immer frische Brötchen. Ein Traum!

Ich möchte an der Stelle die praktischen Maße von Horst seinem Garraum hervorheben. Hier passen nicht nur Brötchen und Croissants rein und das ohne an den Seiten anzubrennen, sondern auch die Nutzung von Auflaufformen, Backblechen usw. finde ich deutlich praktischer, als beim runden Ofen mit Loch in der Mitte. In der Auflaufform haben wir uns die unterschiedlichen Aufläufe gezaubert, oder es gab eine Portion Grillgemüse.

Am Nachmittag einen noch dampfenden Kuchen direkt aus dem Ofen und dazu einen heißen Kaffee direkt am Strand zu genießen, war auch kein Problem und hat uns immer wieder einen riesengroßen Spaß gemacht.

Abends haben nicht nur auf Horst klassisch gegrillt, sondern auch Pizza zubereitet. Letztere wird wirklich ausgezeichnet und das von beiden Seiten. Durch die hohe Temperatur in dem kleinen Garraum, war nicht nur der Pizzaboden, sondern auch der Belag bzw. der Käse optimal.

Ohne entsprechende Handschuhe kann man den Horst im Betrieb eigentlich nicht nutzen. Alleine der Knauf der Ofentür wird viel zu heiß und darf ohne Handschuhe nicht angefasst werden. Achtung Verbrennungsgefahr. Aber ein paar Ofen oder Grillhandschuhe hat man eventuell ohnehin immer dabei.

Als Feuerschale mit Bedacht nutzbar

Grundsätzlich kann man den Horst auch als Feuerschale nutzen und dieses Feature, wird vom Hersteller auch als solches beworben. Hier muss man aber wegen der dünnen Materialstärke aufpassen, weil ohne eingelegtes Grillrost, verleitet das zur Verfügung stehende Volumen dazu, am Ende ein zu großes Feuer zu entfachen. Bei den sehr hohen Temperaturen kann es dann aber passieren, dass sich die Seitenwände verziehen und evtl. auch nicht mehr geradezubiegen sind.

Also man kann Horst auch als Feuerschale nutzen, aber ich würde davon eher abraten und besser ein darauf ausgelegtes Feuernetz wie High Fire (Testbericht) verwenden. Den Hort durch eine solche Aktion zu beschädigen, ist es nicht wert.

Unser Fazit zu Horst

Wir haben im Urlaub viele unterschiedliche Gerichte mit Horst zubereitet und sind mit dem Ergebnis von jedem einzelnen mehr als zufrieden. Der Auf- und Abbau geht sehr einfach und ist in weniger als zwei Minuten erledigt. Die Montage der Vorderwand ist anfangs etwas schwergängig, aber nach ein paar Mal, hat man den Dreh raus und dann geht’s leichter. Das Packmaß finde ich super und die Transporttasche sollte man sich auf jeden Fall mitbestellen. Ebenso den Pizzaschieber und ganz besonders den Stay Safe Rahmen, ohne welchen es auf den meisten Campingkochern ansonsten zu wackelig werden wird. Alles in allem ist Horst eine klare Kaufempfehlung und jetzt ein stetiger Begleiter im Wohnmobil.